Eine entspannende Massage ist etwas großartiges. Das Gefühl nach der Faszien Massage kann man beschreiben als befreiend, erleichtert oder gelockert. Nicht nur die zahlreichen Erfahrungsberichte, die wir mittlerweile gesammelt haben, sprechen absolut für sich, sondern auch unsere Therapeuten setzen in ihren Therapien auf Faszientraining.
Trotzdem ist verständlich, wenn vor dem ersten Mal etwas Verunsicherung herrscht. Vor allem dann, wenn bereits eine Vorerkrankung besteht. In diesem Beitrag erfährst du, wann du besser kein Faszientraining machen solltest.
Hier unterscheiden wir zwischen zwei "Kategorien" von Kontraindikationen. Bei der einen solltest du auf jeden Fall auf das Faszientraining verzichten. Bei der anderen muss von Fall zu Fall entschieden werden und wir empfehlen die Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten.
Auf keinen Fall solltest du Faszientraining ausführen, bei akuten Symptomen wie:
- Rötungen
- Schwellungen
- Plötzlich auftretende, starke Schmerzen
Das Rollen auf stark entzündeten Bereichen kann den Zustand verschlimmern und die Heilung hinauszögern. Ebenso solltest du das Faszientraining bei Krankheit eine Weile pausieren.
Bei den folgenden Krankheitsbildern bzw. "weichen Kontraindikationen" empfehlen wir das Gespräch mit deinem Arzt. Oft reicht es auch aus, nur die betroffenen Körperstellen nicht zu massieren.
Osteoporose
Wenn du unter Osteoporose leidest, solltest du vorsichtig sein, wenn es um das Faszientraining geht. Durch zu starkes Dehnen der Faszien bzw. den Druck der Massage können die Knochen geschwächt werden und es besteht die Gefahr von Knochenbrüchen. Wenn du nicht sicher bist, ob du Osteoporose hast, solltest du dich von einem Arzt untersuchen lassen, bevor du mit dem Faszientraining beginnst.
Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten
Wenn du blutverdünnende Medikamente einnimmst, solltest du dich unbedingt langsam an die Faszien Massage herantasten bzw. empfehlen wir vorab das Gespräch mit deinem Arzt zu suchen. Denn durch die Medikamente kann es vermehrt zu blauen Flecken und Blutergüssen kommen. Sollten bereits solche vorhanden sein, unbedingt abheilen lassen und auf keinen Fall direkt darüber rollen.
Fibromyalgie
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die mit starken Schmerzen und Muskelschwäche verbunden ist. Es ist wichtig, diese Krankheit ernst zu nehmen. In einigen Fällen konnte eine Besserung der Schmerzen durch Faszientraining beobachtet werden. Jedoch gibt es keine allgemein-gültige Empfehlung für Faszientraining bei Fibromyalgie von Seiten der Schulmedizin. Wir halten uns an diese Empfehlung und verweisen hier auf ein Gespräch mit deinem Arzt.
Tumorerkrankungen
Wenn du an einer Tumorerkrankung leidest, solltest du dich vor dem Faszientraining unbedingt mit deinem Arzt absprechen. Denn je nach Art der Erkrankung und Behandlung kann es zu Einschränkungen bei der körperlichen Belastbarkeit kommen. Des weiteren gibt es Bedenken, dass die Massage dazu führen kann, die Krebszellen zu verbreiten. Diese These muss noch weiter untersucht werden, jedoch sind wir der Meinung, im Zweifel lieber Vorsicht walten zu lassen.
Thrombosen
Bei Thrombosen handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu einer Verstopfung von Blutgefäßen durch Blutgerinnsel kommt. Bestimmte körperliche Aktivitäten sollten unbedingt vermieden werden, da sie das Risiko erhöhen ein solches Blutgerinnsel zu lösen. Dies kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen, wie z.B. einer Lungenembolie. Leidest du an eine Thrombose halte unbedingt Rücksprache mit deinem Arzt, bevor du mit dem Faszientraining beginnst.
Neigung zu Krampfadern
Wenn du zu Krampfadern neigst, solltest du beim Faszientraining vorsichtig sein. Grundsätzlich sind Krampfadern per se kein Grund auf die Selbstmassage gänzlich zu verzichten. Jedoch solltest du darauf achten immer nur in Richtung Herz zu rollen, um deine Venenklappen nicht zusätzlich zu belasten, sondern den Blutfluss eher zu unterstützen. Außerdem empfehlen wir mit deutlich weniger Druck zu arbeiten. Abschließend solltest du aber trotzdem deine individuelle Situation mit einem Arzt abklären.
Wirbelgleiten und operativ fixierte Wirbelkörper
Wenn Du unter Wirbelgleiten oder operativ fixierten Wirbelkörpern leidest, solltest Du beim Faszientraining besonders vorsichtig sein. Durch zu starke Belastung der Wirbelsäule können Schmerzen und Verschlechterungen des Zustands auftreten. Du solltest deshalb immer darauf achten, dass Du Deine Wirbelsäule nicht übermäßig belastest und nur unter fachlicher Anleitung trainierst. Wenn Du unsicher bist, ob das Faszientraining für Dich geeignet ist, solltest Du Dich von einem Physiotherapeuten oder einem Arzt beraten lassen.
Unser Fazit
Das Faszientraining kann eine effektive Methode sein, um Verspannungen zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern. Allerdings gibt es Situationen, in denen du besser auf das Training verzichten solltest. Wenn du unter einer der genannten Erkrankungen leidest, hilft dir die Rücksprache mit deinem Arzt oder Therapeuten mögliche Unsicherheiten schon vorab aus der Welt zu schaffen.
So kannst du sicherstellen, dass dein Körper von den Effekten der Selbstmassage auch langfristig profitiert. Letztendlich triffst die Entscheidung immer du. Niemand sonst kann dir sagen, was sich für dich gut anfühlt und was nicht. Jeder Körper ist ein individuelles Meisterstück. Die oberste Regel ist daher: Höre immer darauf, was dein Körper dir zu sagen versucht und passe dein Training daraufhin an.